Velden – Velden Corso
Kärnten
Kurzbeschreibung
Velden ist geprägt von der baulichen Struktur, die der Tourismus dem Ort gegeben hat: seit mehr als hundert Jahren reihen sich hier Hotelbauten von aneinander, ergänzt von Geschäftslokalen und dem Casinos. Fast alle Gebäude folgen freistehenden Villen- oder Stadthaustypologien. Der öffentliche Raum zwischen den Gebäuden weist eine frei schwingende, wechselvolle Geometrie auf. Um den öffentlichen Raum feierlich und einladend zur Entfaltung zu bringen, wird im Sinne der Shared Space Prinzipien zwischen die Gebäude eine großzügige, frei gestaltete Fläche gelegt: „Velden rollt einen roter Teppich für alle aus!“ Jetzt tritt die räumliche Qualität des öffentlichen Raums jenseits der Zerstückelung durch Verkehrsachsen deutlich hervor. Auf dieser Bühne für den Auftritt der Gäste werden Elemente der Bewegungsführung sparsam eingesetzt. Sie zeigen: Hier sind auch Autofahrende nur zu Gast - siehe dazu: Kurzfilmsequenz.
Lagekarte
Angegebene Kriterien | |
Kategorie der Straße | Landesstraße |
Typ / Umfeld | Wohnen Geschäfts- / Zentrenbereich Altstadt Verkehrsknotenpunkt ÖV Platzsituation |
Länge der Begegnungszone | ca. 400 Meter |
Erlaubte Geschwindigkeit | 30 km/h |
Verkehrsaufkommen MIV | Keine Daten vorhanden |
Verkehrsaufkommen Rad | Keine Daten vorhanden |
Verkehrsaufkommen Fuß | Keine Daten vorhanden |
Öffentlicher Verkehr | Bus |
Längsverkehr | |
Parken vorgesehen | Ja |
Einbahn vorhanden | Nein |
Längsneigung größer als 2% | Ja |
Elemente für Aufenthaltsqualität | Um eine möglichst gute Verzahnung von kommerzialisierten Freibereichen und konsumfreien Zonen zu erzielen und dem gesamten Raum den Charakter eines sozial bestimmten Raumes (und keines Verkehrsraumes) zu geben, werden auch Elemente der Bewegungsführung skulptural ausgeführt und bilden zugleich fein im Raum verteilte Sitz- und Spielgelegenheiten. |
Bauliche Gestaltung | Die gesamte Begegnungszone ist vom Atelier für Architektur barrierefrei gestaltet. Durch die graphische Gestaltung der durchgehenden Flächen wird die Abgrenzung einer Fahrbahn konsequent aufgebrochen. Auch das Blindenleitsystem ist in das Konzept der Straßenraumgestaltung integriert. |
Öffentlichkeitsarbeit / BürgerInnenbeteiligung / Partizipation | Im Frühjahr 2010 wurde in wenigen Wochen ein konzentrierter Partizipationsprozess durchgeführt, zu dem alle GemeindebürgerInnen eingeladen waren. Es folgten Workshops mit VertreterInnen von Stadt und Land und eine Planungswerkstatt mit allen interessierten BürgerInnen vor Ort. Ein soziales und ein räumliches Leitbild wurden erstellt, aus denen dann das verkehrstechnische Projekt entwickelt wurde. |
Sonstige relevante Projektdetails | Großer Wert wurde auf die Einführung von durchgehenden Gestaltungsmotiven für den gesamten öffentlichen Raum gelegt: ein durchlaufendes Lisenensystem (von Fassade zu Fassade) betont die Querverbindungen, die neu eingerichete Mittelentwässerung gibt dem Raum eine schalenartige Gesamtform und die Grenze zwischen Fahrbahn und Nebenflächen wird ganz gezielt gebrochen - wichtige Maßnahmen, um die Geschwindigkeit des MIV zu reduzieren und FußgängerInnen Raum zu geben, in dem sie sich würdevoll bewegen können. Planung: Atelier für Architektur |
Ansprechperson/Kontakt: | |
Institution | Amt d. Kärntner Landesregierung |
Name | Arnulf Felbinger |
Weiterführender Link | » Projektseite (extern) |