Begegnungszonen in Österreich
Sammlung & Dokumentation


Hard – mein zentrum - Ortszentrum Hard

Vorarlberg


Kurzbeschreibung


Im Zuge eines gemeinsamen Prozesses mit der Bevölkerung wurde unter dem Leitziel "mein zentrum" die Begegnungszone entwickelt. Ziel war es das Ortszentrum zu attraktiveren und einen Raum zum Wohlfühlen, zum Zusammenleben, zum Arbeiten und Lernen, zum Wohnen und für vieles mehr zu schaffen. Aber auch die Abstimmung der Funktionen Verkehr, Aufenthalt und Identität waren wesentlicher Bestandteil im Planungsprozess zur Begegnungszone. Durch verschiedenste bauliche und gestalterische Maßnahmen konnte für die Harder ein attraktives Ortszentrum geschaffen werden, dass unter anderem durch die Begegnungszone charakterisiert ist. Durch die Begegnungszone konnte der Schleichverkehr und das tägliche Verkehrsaufkommen reduziert sowie die Aufmerksamkeit und das soziale Verhalten gestärkt werden.


Lagekarte


Angegebene Kriterien

Kategorie der StraßeGemeindestraße
Typ / UmfeldWohnen
Geschäfts- / Zentrenbereich
Altstadt
Verkehrsknotenpunkt ÖV
Bildung / Schule / Soziales
Länge der Begegnungszoneca. 350 Meter
Erlaubte Geschwindigkeit30 km/h
Verkehrsaufkommen MIV2000 DTV
Verkehrsaufkommen RadKeine Daten vorhanden
Verkehrsaufkommen FußKeine Daten vorhanden
Öffentlicher VerkehrBus
Parken vorgesehenJa
Einbahn vorhandenNein
Elemente für AufenthaltsqualitätHard hat nicht nur eine Begegnungszone bekommen sondern die Harder haben sich in einem gemeinsamen Prozess mit Politik und Experten ihr Ortszentrum - Harder Platz - geschaffen. Der Außenraum wurde durch Bepflanzungen und durch die Dorfbachrenaturierung attraktiviert. Mit dem Wochenmarkt konnte die Aufenthaltsqualität des Straßenraumes erhöht und ein Ort zum Verweilen geschaffen werden.
Bauliche GestaltungBei der Gestaltung wurde besonders auf die Barrierefreiheit sowie auf den Schulweg zur Volks- und Mittelschule Markt geachtet. Ebenso wurde ein Blindenleitsystem umgesetzt. Die Busbucht wurde aufgelassen und befindet sich jetzt auf der Fahrbahn, wodurch die anderen Verkehrsteilnehmer zu mehr Rücksichtnahme angehalten werden.
Öffentlichkeitsarbeit / BürgerInnenbeteiligung / PartizipationDer Beteiligungsprozess wurde methodisch sehr breit angelegt. Es fanden drei Workshops statt, wobei einer vor Ort abgehalten wurde. Dabei wurden in "round table" Runden mit zusätzlichen Begehungen bestimmte Themenschwerpunkte ausgearbeitet. Spezielle Begehungen gab es auch mit Menschen mit Behinderungen und Rollstuhlfahrer. Als zusätzliches Angebot wurde eine Website zum Prozess eingerichtet.
Sonstige relevante ProjektdetailsDer Prozess hat im Jahr 2009 begonnen und nach drei monatiger Bauzeit wurde im Oktober 2014 die Begegnungszone feierlich eröffnet. Damit einher wurden die Öffentlichkeitsarbeit und die Bewusstseinsbildung zur Begegnungszone fortgesetzt. In den Schulen wurde dazu das richtige Verhalten in der Begegnungszone geübt.

Um anfängliche Unsicherheiten bei Fahrzeuglenkern und Fußgängern vorzubeugen, wurden Poller eingesetzt, die nach kurzer Zeit reduziert werden konnten. Durch die Begegnungszone sind die Fahrzeuglenker moderater unterwegs (Reduktion der Geschwindigkeit und niedriger DTV). Die Zahl der Fahrzeuge ist um 20% auf der Landstraße und um 40% auf der Hofsteigstraße zurückgegangen.

Durch die gestalterischen Maßnahmen, wie z.B. die Reduzierung der Fahrbahnbreite durch Grünstreifen und breite Mehrzweckstreifen für Radfahrer, neue Sitzmöglichkeiten und einem Trinkwasserbrunnen, konnte die Aufenthaltsqualität für alle Verkehrsteilnehmer deutlich gesteigert werden. Zusätzlich wurden in der Begegnungszone zwei E-Tankstellen installiert.

Ansprechperson/Kontakt:

InstitutionGemeinde Hard

Plan



Begegnungszonen in Österreich wird erstellt und betreut von Walk-space.at – der Österreichische Verein für FußgängerInnen
mit Dank an die KooperationspartnerInnen und FördergeberInnen