Begegnungszonen in Österreich
Sammlung & Dokumentation


Stainz – Stadtplatz

Steiermark


Kurzbeschreibung


Der ca. 4.500m2 große Hauptplatz von Stainz befindet sich im Herzen der Weststeiermark. Mit seinen historischen Wurzeln, welche bis ins 13. Jahrhundert zurückreichen, verfügt er über geschichtsträchtige Arkadengängen, schöne Fassaden der Bürger- und Geschäftshäuser und kleinteilige Geschäftsportale. Von diesem ursprünglichen Ambiente war jedoch aufgrund der zunehmenden Verbauung und Strukturierung des Platzes nicht mehr viel zu spüren. Im Zuge einer verkehrstechnischen Umgestaltung sollte der Platz wieder in einen belebten Ort des Handels und der Begegnung verwandelt werden.

Nach einem Wettbewerbsverfahren und einem Bürgerbeteiligungsprozess wurde der Hauptplatz 2017 umstrukturiert, sodass er wieder für unterschiedliche temporäre Nutzungen – von Schanigärten über Wochenmärkte bis hin zu platzfüllenden Großveranstaltungen – zugänglich wurde. Das Verkehrsgeschehen ist als niveaufreie Begegnungszone mit Tempo 20 konzipiert, wo ein Miteinander statt Nebeneinander die Devise ist. Zudem wurde der gesamte Hauptplatz barrierefrei samt einem Blindenleitsystem errichtet. Der motorisierte Verkehr wird zweispurig auf einer 6m breiten Betonfläche über die Begegnungszone geführt. Das Kurzparksystem mit max. 90 min Parkdauer ist hauptsächlich mit Längsparkplätzen an ausgewiesenen Markierungen vorgesehen.

Die fußläufigen Flächen wurden mit einer Kombination aus Stainzer Plattengneis und farblich angepassten Betonsteinen in 20, 30 und 40 Zentimeter breiten Bahnen gepflastert. Die Platzoberfläche betont mit diesen ockerfarbigen Natur- und Betonsteinen die Farbe und Architektur der Häuser und erzeugt eine angenehme Atmosphäre. Die offene, flexible Zonierung lässt Raum zum Flanieren, was v.a. in der Nordhälfte des Platzes durch die Vergrößerung der Schaufensterzonen und der Erweiterung der Schanigärten spürbar wird. Sitzgelegenheiten erhöhen die Verweilqualität.

Die gestalterischen Maßnahmen wurden im Bereich der Bahnhofstraße bis zum Gasthaus Eckwirt fortgesetzt.


Lagekarte



Angegebene Kriterien

Kategorie der StraßeGemeindestraße
Typ / UmfeldGeschäfts- / Zentrenbereich
Altstadt
Platzsituation
Länge der Begegnungszoneca. 300 Meter
Erlaubte Geschwindigkeit20 km/h
Verkehrsaufkommen MIVca. 2200 DTV
(Abschätzung Walk-space.at)
Verkehrsaufkommen Radca. 360 DTV
(Abschätzung Walk-space.at)
Verkehrsaufkommen Fußca. 280 FG-Frequenz/h
(Abschätzung Walk-space.at)
Öffentlicher VerkehrBus
Längsverkehr
Parken vorgesehenJa
Einbahn vorhandenNein
Längsneigung größer als 2%Nein
Elemente für AufenthaltsqualitätZahlreiche Sitzgelegenheiten und Pflanzentröge, Blumenbeete sowie neue Baumpflanzungen und ein stimmungsvolles Beleuchtungskonzept erhöhen die Aufenthaltsqualität.

Im westlichen Teil wurde ergänzend rund um die Mariensäule ein Springbrunnen installiert.

Die Ulme ist geblieben und hat eine neue Einfassung mit Höhenausgleich erhalten. Ergänzend gibt es eine Bepflanzung mit Stauden und Gräsern.
Bauliche GestaltungNach Plänen des Büros "3:0 Landschaftsarchitektur" wurde der Hauptplatz in vier Teilbereich hinsichtlich Pflasterung geteilt: vom Gericht bis zur Apotheke: Betonsteine in 3 versch. Farben; von der Apotheke bis zum NKD: Stainzerhartplattengneis; vom NKD bis Modegeschäft Ulz: Betonsteine und bis zur Landesstraße: Natursteine. Zudem wurde rundumlaufendes Fries aus Stainzerplatten verwendet.
Öffentlichkeitsarbeit / BürgerInnenbeteiligung / PartizipationIm Zuge eines zweistufigen Bürgerbeteiligungsprozesses mit anschließendem Wettbewerbsverfahren, der im Jahr 2015 startete, wurde der Hauptplatz umstrukturiert, sodass er wieder für unterschiedliche temporäre Nutzungen – von Schanigärten über Wochenmärkte bis hin zu platzfüllenden Großveranstaltungen – zugänglich wurde.
Video


Begegnungszonen in Österreich wird erstellt und betreut von Walk-space.at – der Österreichische Verein für FußgängerInnen
mit Dank an die KooperationspartnerInnen und FördergeberInnen